Entwickler von The Witcher und Cyberpunk 2077 meistern Wahl und Konsequenz

CD Projekt Red hat sich als der Goldstandard für immersives RPG-Erzählen etabliert. Während The Witcher 3 sein 10-jähriges Jubiläum feiert, gilt es nach wie vor weithin als eines der großartigsten RPGs aller Zeiten. Cyberpunk 2077 wiederum hat sich nach umfangreichen Verbesserungen zu einem der facettenreichsten Open-World-Erlebnisse der Spielewelt entwickelt. Diese Meilensteine haben den Ruf des Studios für tiefgreifende, fesselnde Erzählungen gefestigt, in denen Spielerentscheidungen echtes Gewicht haben.

Das Geheimnis der Erzähltiefe

Was die Spiele von CD Projekt Red wirklich auszeichnet, ist, wie nahtlos ihre verschiedenen Elemente zusammenwirken, um eine organische, reagierende Welt zu erschaffen. Der Senior Quest Designer Philipp Weber erklärt: "Unsere Spiele glänzen, wenn Erzählung, Weltenentwurf und Gameplay-Systeme basierend auf Spielerentscheidungen dynamisch interagieren." Diese Philosophie erzeugt ein unvergleichliches Gefühl von Handlungsmacht.

Die Kunst der Spielerentscheidung

Die hauseigene REDengine war entscheidend für die Verwirklichung dieser Ambitionen. "Unsere Tools ermöglichen es uns, komplexe Erzählnetze zu erstellen, die Spielerentscheidungen über mehrere Queststränge hinweg verfolgen", erklärt Technical Director Adam Badowski. Diese Technologie erlaubt es dem Studio, verzweigte Erzählungen zu gestalten, bei denen Entscheidungen von vor Stunden unerwartet wieder auftauchen können.

In Phantom Liberty etwa müssen Spieler beispielsweise wählen, ob sie Songbird bei der Flucht helfen oder sie an den FIA ausliefern – eine Entscheidung, die zu zwei radikal unterschiedlichen Finalszenarien führt. Quest-Designer Pawel Sasko merkt an: "Wir entwerfen diese Momente so, dass sie sich bedeutsam anfühlen, egal welchen Weg die Spieler wählen. Jedes Ergebnis sollte erzählerische Zufriedenheit bieten, auch wenn sie bitter-süß ist."

Lektionen aus vergangenen Herausforderungen

Das Studio spricht offen über Lernmöglichkeiten aus dem Start von Cyberpunk 2077. "Wir haben erkannt, dass unsere Entscheidungssysteme klarere Feedback-Schleifen benötigten", räumt Narrative Director Igor Sarzyński ein. "Wenn Konsequenzen in einer dichten Open World zu subtil sind, können Spieler verpassen, wie ihre Handlungen Ergebnisse formen."

Diese Erkenntnis beeinflusste direkt den offensiveren Ansatz von Phantom Liberty, die Folgen von Entscheidungen zu demonstrieren. Insbesondere das von Survival-Horror inspirierte Finale der Erweiterung zeigt CDPRs verfeinerte Fähigkeit, Gameplay die narrativen Entscheidungen verstärken zu lassen.

Der Blick voraus auf The Witcher 4

Während CD Projekt Red für den nächsten Witcher-Teil auf Unreal Engine 5 umstellt, entstehen kreative Herausforderungen. "Wir untersuchen, wie wir unsere charakteristischen Entscheidungssysteme in neue technologische Rahmenwerke überführen können", erklärt Game Director Sebastian Kalemba. Das Team strebt an, die Handlungsmacht der Spieler noch weiter auszubauen und dabei die emotionale Wirkung der denkwürdigsten Entscheidungen aus The Witcher 3 beizubehalten.